BOLLSCHWEIL. Als fast zu klein erwies sich die Möhlinhalle bei der jüngsten Feier des Radsportvereins Waldeslust Bollschweil - viel mehr Gäste als erwartet konnte Johannes Wiesler vom RSV zu einem bunten Abend begrüßen. Auf dem Programm standen außer Darbietungen und einem Theaterstück auch Ehrungen für verdiente Mitglieder.
Nachdem sich der Männergesangverein einmal warm gesungen hatte, gab es kein Halten mehr: Sechs statt der angekündigten zwei Lieder stimmten die Herren unter Leitung von Dirigent Fritz Haege an, das letzte von ihnen zusammen mit dem ganzen Saal. Ungeduldig warteten derweil schon die kleinen Sänger, die sich erst vor kurzem auf Initiative des RSV zum "Kinderchörli" gefunden hatten. Unterstützt vom Jugendchor sangen sie das von ihrer Leiterin Silke Höhn passend ausgesuchte Lied "Alles muss klein beginnen" und vom "Zwiebelgeist".
Weiter ging's mit der ebenfalls noch jungen Formation "Black and White" , einer HipHop-Gruppe von Kindern bis zu zwölf Jahren, die von ihrer Trainerin Helen Fischer innerhalb kürzester Zeit auf ihren ersten Auftritt vorbereitet worden waren. Alle tanzten begeistert nach der mitreißenden Musik. Anschließend übernahmen die "Großen" , ganz in Rot, die Bühne, rund 20 Teenager, die Helen Fischer bereits seit zwei Jahren betreut. Entsprechend selbstbewusst und taktsicher traten sie auf und bekamen dafür viel Beifall. Gar nicht hoch genug könne man, so Johannes Wiesler in seiner Moderation, die Jugendarbeit einschätzen, die den Fortbestand des Vereins sichere.
Wie nachhaltig die Vereinstätigkeit ein ganzes Leben bestimmen kann, zeigten Ehrungen für zwei Mitglieder: Frieda Engist und Arthur Schweizer. Traditionsgemäß wurden sie zum vollendeten 70. Lebensjahr zu Ehrenmitgliedern des RSV ernannt, wobei deutlich wurde, wie lange die beiden schon dabei sind: sie 58, er 56 Jahre. Von unschätzbarem Wert für den Verein seien, so Wiesler, die Dienste gewesen, die sie im Laufe dieser vielen Jahre ehrenamtlich geleistet hätten.
"Einmal Bali und zurück" heißt das Stück, das die Laienspielgruppe Bollschweil unter Regie von Markus Weiser einstudiert hatte und nun aufführte. Haarsträubendes ereignet sich gleich zu Beginn der Reise auf dem Kreuzer "MS Luxor" : Der Kapitän kommt abhanden, als das Schiff bereits in See gestochen ist. Was tun, fragen sich 1. Offizier Gerd Staumoser (Stefan Wagner) und sein Freund Roger Schönfelder (Christian Disch). Sein Reich ist die Bar, hier laufen die Fäden des Geschehens zusammen und hier mixt er die Getränke, denen die Gäste gern und reichlich zusprechen, vor allem die lustigen Witwen Mechthild, Trude und Edelgard (Daniela Gauger, Gertrud Discher und Berta Schätzle), alle drei Mitglieder eines Kegelclubs. Sie sind keinem Flirt abgeneigt, besonders mit dem scheinbaren Sozialfall Siegfried Engel (Markus Zahn) nach seiner Verwandlung in einen schmucken Ersatzkapitän. Die wurde in aller Eile durch die beiden Freunde ausgeheckt und scheint auch zu funktionieren, obwohl sie sich immer mal wieder besorgt fragen, wo ihr Chef, Kapitän Ludwig von Ballheimer (Karl Strobel), zusammen mit Sabine Hübner (Claudia Ebner), Gattin des Passagiers Gernot Hübner (Max Riesterer), wohl abgeblieben sein mag.
Als rettender Engel nach alkoholbedingten Abstürzen taucht regelmäßig Bordärztin Ilse Zapf (Daniela Zehner) auf. Wie der Ausflug in die große weite Welt weitergeht und ob es eine Rückkehr in die Heimat gibt, sei hier nicht verraten, jedenfalls entpuppt sich so mancher an Bord als nicht das, was er zu sein vorgab. Als Souffleuse wirkte diesmal Daniela Marino, die aber wenig zu tun hatte.
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