VON FROWALT JANZER
BOLLSCHWEIL. Zur Weihnachtsfeier des Radsportvereins in der Möhlinhalle gehören die weihnachtliche Dekoration, die reichhaltige Tombola und
der einstimmende weihnachtliche Gesang der Männerchöre Bollschweil-Sölden unter Leitung von Fritz Haege. Liebgewonnene alte Weihnachtsweisen
wie "Fröhliche Weihnacht", "Nun freut euch ihr Christen", das "Trommellied" und "Mitternächtiges Schweigen" öffneten die Herzen der Besucher,
die beim "O du fröhliche" mit einstimmten und zeigten, was ein großer Chor leisten kann.
Dann waren die Jungen an der Reihe. Die Mitglieder der Hip-Hop-Gruppen von Celine Daul und Sophia Karaba zeigten zu wechselnden Musiken und sich ändernden
Rhythmen unterschiedliche Schrittkombinationen.
Höhepunkt des Abends war die Komödie "Stress im Champus-Express". Vorstand Johannes Wiesler versprach den Gästen mit der heiteren Komödie von
Bernd Spehling hinreißende Komik, Verwechslungssituationen, unmögliche Einfälle und Tricks. Und er versprach nicht zu viel: Die Bollschweiler
Theaterfreunde erlebten ein Feuerwerk der guten Ideen, der unmöglichsten Verwicklungen. In drei Akten zauberten die 13 Schauspieler der Laienspielgruppe
Bollschweil viel Klamauk und Situationskomik auf die Bühne. Schauplatz war das Bordbistro im "Champus-Express".
"Störung im Betriebsablauf, es verzögert sich die Abfahrt" Bahnhof Offenburg, Präsent Schaffner Herr Wischnewski (Markus Zahn), der auch im
weiteren Verlauf sehr geschäftstüchtig den Bahnkunden immer neue Tarife empfiehlt, mal überteuert, mal sehr günstig – Tarife, die selbst seine
Chefin Gesine Grube Steckel (Renate Moll) noch nicht kennt. Herrlich auch seine Doppelrolle und der Auftritt des "Kleinen Harry". Das Gaunerpärchen Rudi Rommel
(Markus Weiser) und Kati (Silke Riesterer) betritt das Bordbistro. Beide wollen die Einnahmen aus Speisewagen und Bistrobetrieb der lukrativen "Champus-Express-Fahrt"
von Hamburg-Altona nach Freiburg während der Tunneldurchfahrt in ihren Besitz bringen und beim Halt in Emmendingen unbehelligt aussteigen.
Im Bordbistro begegnen sich die unterschiedlichsten Menschen: der Radsportler (Kosmas Disch) auf der Suche nach dem richtigen Abteil für sein Fahrrad, die
Pathologin Professor Dr. Petra Piepenbrink (Eva Sonner), die durch ihre herben Kommentare jeden Appetit verdirbt, der Versicherungsmakler (Thomas Wiesler), der einer
Bindung mit Bistrokellnerin Gertrud (Daniele Gauger) nicht abgeneigt ist oder die Reinigungskraft Ilse Oppendung (Veronika Schweizer), die ihren Reinigungsplan
einhalten will. Dann das Gaunerpärchen: Umziehen und überfall, beide Bistrotüren mit Keilen gesichert, Pistole hoch und "Her mit dem Geld!" gerufen.
Als die Beute in den Rücksäcken ist, kommt die Durchsage: "Der Zug hält nicht in Emmendingen." Rudi und Kati müssen jetzt ihr Diebesgut wieder
los werden, im Mülleimer, im Feuchttücherbehälter, in Gepäckstücken der Mitreisenden oder im Bordkühlschrank und so den Verdacht auf Gertrud,
die Bistrokellnerin lenken. Dann ein Sonderhalt, die Spurensicherung steigt zu, Polizisten des Landeskriminalamtes (Walter Schneider und Gerda Schweizer) übernehmen
die Personenkontrolle.
Wie die Gauner aus dem Dilemma rauskommen oder wer der Nutznießer des verzwickten Coups ist, wissen die Zuschauer bereits. Wen die Lösung interessiert,
der besuche die zweite Aufführung von "Stress im Champus-Express" am 5. Januar, 19.30 Uhr, in der Möhlinhalle.
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