BOLLSCHWEIL (ls). "Eine Frau muss her". Diesem Thema widmete sich die
Laienspielgruppe Bollschweil in der gleichnamigen Komödie von Dieter Adam. Bei strahlendem
Sommerwetter saß das Publikum vor dem Kohlerhof dichtgedrängt, um den Einakter unter freiem
Himmel zu genießen. Bereits zum zweiten Mal fand dort ein Open-Air-Theater der Laienschauspieler
statt. Regie führte bei der Aufführung Emil-Anton Schweizer.
Feierlaune auf der Bühne: Egon Hanselmann, in Szene gesetzt von Thomas Wiesler, ist seelig.
Seine eifersüchtige Frau Wilma hat ihn nach langer Ehe verlassen, weil er spät nachts mit
einem fremden BH in der Jackentasche nach Hause kam. Um seine neu gewonnene Freiheit zu begießen,
lädt er seine Freunde und Skatbrüder Paul, gespielt von Detlef Schmedding, und Fritz (Josef Sonner)
zu sich ein. Doch die Freude währt nicht lange, denn Egons schwer reiche, aber geizige Tante
Adele kündigt ihren Besuch noch am selben Tag an. Sie will Egon ihre gut gehende Wirtschaft
in den Bergen vermachen, allerdings nur unter einer Bedingung:Wilma erbt mit.
Es muss also eine Frau her! Kurzer Hand findet Fritz die Lösung. Paul soll für einen Tag Egons
Ehegattin Wilma spielen. Ein Gratisurlaub im zukünftigen Lokal Egons überzeugt den Freund
schließlich, und so stecken ihn die beiden in Wilmas Kleider. Der Effekt ist verblüffend, so
das Tante Adele, dargestellt von Gerda Schweizer, keinen Verdacht schöpft. Jedenfalls nicht,
bis weitere Frauen auf der Bildfläche erscheinen.
In der Zwischenzeit sucht nämlich Pauls
hübsche Ehefrau Elfriede (Daniela Marino) ihren Mann und taucht bei Egon auf. Selbst sie
erkennt Paul in den Frauenkleidern zunächst nicht. Zu allem Übel hat sich aber auch die echte
Wilma Hanselmann (Bettina Kirchenbauer-Weiser) entschlossen, zu ihrem Egon zurückzukehren -
und findet ihn mit drei fremden Frauen vor! Kurzum: Die Verwirrung ist groß. Die ganze Schwindelei
klärt sich erst auf, als Fritz zugibt, das Corpus delicti, den BH in Egons Tasche versteckt
zu haben und die Tante resigniert von dannen zieht. Egon und Wilma vertra gen sich und versprechen
den Freunden Freibier in ihrer neuen Wirtschaft.
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