Von Hartwig Kluge
BOLLSCHWEIL. Die Möhlinhalle in Bollschweil ist schon ein besonderes Schmuckstück und immer wieder Schauplatz von erfolgreichen Aufführungen der örtlichen Laienspielgruppe.
Viel Weihnachtliches strahlte sie zwar nicht aus, aber dafür empfing die Besucher gleich im Eingang eine riesige Tombola, die von ansässigen Firmen und Privatpersonen
gespendet wurde. Harald Bohny, Vorsitzende der Spielvereinigung Bollschweil-Sölden freute sich über den regen Besuch und betonte, dass diese Veranstaltung am sogenannten
Stephanstag inzwischen eine gute Tradition sei, an der sich auch andere Vereine des Ortes anschließen.
Wobei natürlich die Laienspielgruppe den aktiven Part hat. Sie hat mehr als 30 aktive Mitglieder und ist stolz darauf, 2017 ihr 30-jähriges Bestehen feiern zu können. Unter
der Leitung von Manfred Koch werden jährlich immer zwei Stücke zur Aufführung gebracht.
Nach der Begrüßung durch Harald Bohny sangen alle im Saal gemäß dem Titel des gezeigten Stückes mehr oder weniger textsicher "Oh, du fröhliche" und stimmte sich im wahrsten
Sinne des Wortes auf die Aufführung ein. Das sorgte schon mal für gute Stimmung, zumal eine "Komödie mit Lachgarantie" angekündigt war.
Die Handlung von "O(je)h, du fröhliche – Weihnachten und andere Katastrophen" begann gleich temperamentvoll und spielt am Heiligabend bei der Familie Barbara und Dieter
Krogmann. Es soll das Fest der Liebe, des Friedens und der Einkehr sein – aber von wegen: Die Weihnachtsmänner wechseln, kommen mal als kinderfreundlicher Kriminalbeamter
oder als Einbrecher wie ein Wolf im Schafspelz daher. Die Zuschauer verlieren bald den überblick über die handelnden Personen – was so gewollt ist, denn schließlich geht es
hier um eine herrliche Verwechslungskomödie.
Barbara erfährt, dass sich Dieter, ihr bisher so treuer Ehemann, scheinbar auf weniger tugendhaften Abwegen befindet. Johanna, Barbaras Mutter, mag das nicht glauben, bis
Katja, Barbaras Freundin auftaucht, um delikate Informationen zu streuen. Sie hat Dieter beobachtet, wie er sich mit einer dubiosen Schönheit traf, zuletzt sogar im Büro
eines älteren seriösen Herrn: Barbaras Vater, Johannas Mann. Nun ist Feuer unterm Dach, und für die beiden Ehefrauen scheint Weihnachten gelaufen zu sein.
Das alles wurde mit viel Spielfreude dargeboten, es gab Situationskomik und immer wieder herrliche Pointen. Dazu trug der authentische Dialekt bei, zum Beispiel als der
dritte "Wiihnachtsmann" auftrat und die Verwirrung noch größer machte. Aber wie das so ist bei Komödien: Es löst sich alles in Wohlgefallen auf und alle Paare finden sich
zum Happy End. Der Weihnachtsfriede ist gerettet, statt Misstrauen gibt’s strahlende Gesichter. Das Publikum hielt trotz zweier Pausen gut durch und spendete lang
anhaltenden und herzlichen Beifall. Dieser galt neben dem Regisseur Josef Sonner vor allem auch Hauptdarstellerin Melanie Uhlmann – großen Respekt, wie sie all die
emotionalen Wandlungen und das Auf und Ab der Handlung bewältigte.
Ihr war es dann auch vorbehalten, das Hauptlos der Tombola – einen überdimensional großen Plasmafernseher – zu ziehen. Diesen gewann mit Erich Rombach ein verdientes
Mitglied des Sport- und Fördervereins, was noch mal für eine besondere Freude im Saal sorgte.
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