VON UNSEREM MITARBEITER MICHAEL SAURER
BOLLSCHWEIL. Auch ein eigentlich gutmütiger Großvater kann bisweilen ganz schön gerissen sein, besonders wenn es gegen die boshaften
Schwiegertöchter geht. Der lustige Schwank "Trau keinem Opa" sorgte bei der Weihnachtsfeier des Radsportvereins Bollschweil für zahlreiche Lacher
im Publikum. Weihnachtlicher war zuvor der traditionelle Auftritt des Männergesangsvereins Bollschweil. Zudem gab es in diesem Jahr wieder
zahlreiche Vereinsehrungen.
Wie in jedem Jahr traten die Sänger des Männergesangsvereins zu Beginn der großen Weihnachtsfeier mit einigen Weihnachts- und Volksliedern
auf. "Das hat bei uns schon richtig Tradition", meint der Vorsitzende des Radsportvereins Johannes Wiesler. Im Gegenzug für die gesangliche
Unterstützung übernehme der Radsportverein die Bewirtung beim Jahreskonzert der Sänger. Das sei eine Kooperation, von der beide Vereine
profitieren würden.
Etwas derber, dafür aber umso humorvoller, war der Auftritt der Bollschweiler Laienspielgruppe. "Trau keinem Opa", war der Titel des
Theaterstücks in drei Ak-ten von Dieter Adam. Der selbstironische Humor des Stücks brachte den Saal zu Lachen - dabei aber wurde trotzdem ein
Thema behandelte, das gar nicht so weit von der Realität entfernt ist. Den Part der Bösen übernahmen die beiden Schwiegertöchter Klara
und Anni Finger (herrlich boshaft dargestellt von Claudia Ebner und Daniele Gauger), die den gutmütigen und eigentlich noch körperlich und
geistig fitten Opa Maximilian (Karl Dischinger) lieber heute als morgen ins Altersheim abschieben möchten, um sich sein Haus unter den Nagel
reißen zu können. "Wenn die beiden mal in den Himmel kommen, dann melde ich mich freiwillig für die Hölle", meinte Opa Finger
über seine beiden Schwiegertöchter. "Denn der Teufel lässt die beiden garantiert nicht in die Hölle rein."
Um die Intrigen der beiden Frauen aus nächster Nähe verfolgen zu können, stellt sich der Opa senil und schwerhörig und kommt mit
dieser fast schon Hamlet'schen Scharade dem Plan auf die Spur, dass seine Abschiebung in ein - möglichst preisgünstiges - Pflegeheim
unmittelbar bevorsteht. Gut nur, dass er auf die Unterstützung seiner Enkelin Conny (Silke Mölder) und ihrem neuen Freund Markus (Florian
Imgraben) zählen kann. Gemeinsam hecken die beiden einen Plan aus, über den hier nur so viel verraten werden soll, als dass darin der indische
Guru Ra-ma Butrama und ein angebliches Verjüngungselixier eine wesentliche Rolle spielen. Als dann am Ende noch die Jugendsünden des Opas
und seiner zwei Söhne ans Tageslicht kommen, scheint nichts mehr zu sein, wie anfangs gedacht hat und die Verwirrung wird perfekt.
Für den Radsportverein geht mit der Weihnachtsfeier auch ein Jahr zu Ende, das von einigen Veränderungen geprägt war. Zum ersten Mal
fand das traditionelle Reblandrennen wegen des hohen logistischen und finanziellen Aufwands nicht statt. Dafür öffnete sich der Verein
für einige neue sportliche Felder. So gibt es seit einigen Wochen bereits zum ersten Mal eine Karategruppe und auch eine Tanzgruppe mit feurigen
Latinorhythmen hat sich mittlerweile etabliert. "Eigentlich könnten wir uns jetzt auch einfach Sportverein nennen", gibt Johannes Wiesler
angesichts des breiten Spektrums des Vereins zu. Dem Namen "Radsportverein" bleibe man der Tradition wegen aber trotzdem treu.
Zur Tradition gehört auch, dass verdiente und langjährige Mitglieder geehrt werden. Diesmal bekamen folgende Mitglieder eine Auszeichnung
für langjährige Mitgliedschaft: Hildegard Bauer und Maik Maier (25 Jahre) sowie Adrian und Gottfried Schweizer (40 Jahre). Helga Gutmann
wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Seit 50 Jahren ist sie bereits Mitglied und engagierte sich während dieser fortwährend für den Verein.
Die Bollschweiler Laienschauspieler führen das Stück "Trau keinem Opa" am Freitag, 6. Januar, im Rahmen der Weihnachtsfeier der Bollschweiler
Trachtenkapelle, 19.30 Uhr in der Möhlinhalle, und am Sonntag, 8. Januar, um 15.30 Uhr in der Möhlinhalle nochmals auf.
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"Der Vorsitzende des RSV, Johan ...
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