Von unserer Mitarbeiterin Anne Freyer
BOLLSCHWEIL. Ein paar "fröhliche und besinnliche Stunden" wünschte Cäcilia Schmutz, Vorsitzende des
Bollschweiler Kirchenchors, den vielen Gästen, die zur Erntedankfeier mit Musik und Theater in die vollbesetzte Möhlinhalle
gekommen waren, und die hatten sie dann auch. Im Wechsel mit dem befreundeten Kirchenchor Kirchhofen schmetterten die Damen
und Herren von St. Hilarius Besinnliches, Frommes und Kesses, darunter so manches Lieblingslied, auf das das Publikum schon
gewartet hatte. Aber damit nicht genug: Wie in jedem Jahr stellte die Laienspielgruppe Bollschweil auch diesmal wieder ihre
neueste Produktion vor.
Jedes Kirchenchormitglied hatte seinen Beitrag zum Gelingen des Festes geleistet, und so kamen eine üppige Tombola und eine
perfekte Bewirtung mit Zwiebelkuchen, neuem Süßen und anderen Köstlichkeiten zustande. Ehrensache, dass jeder auch in
Organisation und Gestaltung des Abends das Seine beitrug, so Sängerin Gudrun Rupprecht eine perfekte Moderation.
Erst seit vier Wochen leitet Sarah Platte, Studentin an der Freiburger Musikhochschule mit bereits abgeschlossener
Dirigentenprüfung, den Bollschweiler Chor, aber was sie in dieser kurzen Zeit geleistet hat, brachte Cäcilia Schmutz mit
den Worten auf den Punkt:" Wir sind von ihr begeistert!" . Dem gesungenen ging ein gesprochener Teil voraus, das
Marie-Luise-Kaschnitz-Märchen "Der alte Garten" , gefolgt von weiteren Texten, die vorwiegend Naturerscheinungen gewidmet
waren: den Wellen, dem Sandkorn, der Sonne und der Erde, während die Lieder sich eher mit Gärten und Blumen beschäftigten.
Der Kirchhofener Chor mit seinem Leiter Rüdiger Jennert wartete ebenfalls mit einem abwechslungsreichen Repertoire auf, so
mit drei Sätzen von Johannes Brahms, Spirituals in makellosem Englisch, einem Tanzlied aus der Slowakei von Bela Bartok und
dem Mozart-Lied "Freunde, lasset uns beim Zechen..." . Am Schluss vereinigten sich beide Chöre auf der Bühne und beglückten
das Publikum mit einer Klangfülle, die in so manchem den Wunsch nach Mehr geweckt haben dürfte.
"Wahrheit, Liebe, Kraft und Tempo" heißt das neueste Stück, das die Bollschweiler Laienspielgruppe erarbeitet hat, diesmal
in der Regie von Detlef Schmedding. Der alte Nörgler und Miesmacher Florian Sengebusch (Stefan Wagner) hat Geburtstag, aber
keiner kann es ihm recht machen, weder Nichte Käthe (Daniela Marino) oder Wirtschafterin Flora Süßmilch (Gerda Schweizer)
noch Dienstmädchen Minna (Daniela Zehner) und schon gar nicht Kunstmaler Werner Kalmus (Benjamin Schwab).
Aufgrund einer Namensverwechslung mit einem anderen Werner (Stefan Sonner als Chemiker) gelangt er jedoch in den Besitz von
Tabletten, die dem Stück den Namen gaben - was daraus wird und welch verwirrende Folgen das hat, sei noch nicht verraten,
wird aber bei weiteren Aufführungen der Truppe in der kommenden Spielzeit sicher herauszufinden sein.
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